1965, als der Mukoviszidose e.V. gegründet wurde, sah die Welt noch anders aus: Weil sie dem tragischen Sterben der Kinder mit Mukoviszidose nicht länger tatenlos zuschauen wollten, schlossen sich engagierte Kinderärzte zusammen, um ihr bisheriges Wissen zur Erkrankung auszutauschen, zu erweitern und sich auch international zu vernetzen. Sie gründeten die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Mukoviszidose e.V. (DGzBM), wie der Mukoviszidose e.V. damals hieß. Erstes Ziel war die Verbesserung der Versorgung, ein Ziel, das bis heute verfolgt wird.
In den 1970er-Jahren gründeten sich erste Eltern-Selbsthilfegruppen, die betroffenen Eltern Halt und Unterstützung boten. Mitte der 1980er-Jahre verbesserten sich die Lebensbedingungen der Patientinnen und Patienten durch die Entwicklung von magensaftresistenten Kapseln mit Verdauungsenzymen, durch die Fette besser verdaut und Untergewicht verringert werden kann. Im Jahr 1985 bekam die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Mukoviszidose mit Christiane Herzog, der Frau des damaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, eine prominente Schirmherrin.
Ein knappes Jahrzehnt später wurde das Deutsche Mukoviszidose-Register aufgebaut, durch das heute Daten von über 7.000 Patientinnen und Patienten gesammelt und ausgewertet werden können. Gerade bei seltenen Erkrankungen liefert ein solches Register die Grundlage, um Erkenntnisse zu Ursachen und Therapieansätzen zu gewinnen. Nur durch das Deutsche Mukoviszidose-Register wissen wir beispielsweise, dass die Lebenserwartung von heute Neugeborenen mit Mukoviszidose inzwischen bei 67 Jahren liegt.
Ein großer Erfolg für den Mukoviszidose e.V. war 2016 die Einführung des Neugeborenen-Screenings auf die seltene Erkrankung in Deutschland. Seitdem werden Neugeborene – wenn die Eltern einverstanden sind – standardmäßig auf Mukoviszidose untersucht. So kann die Krankheit früh erkannt und entsprechend zeitig mit der notwendigen Therapie begonnen werden.