Dr. Macher, Sand ist doch nur totes Gestein, oder?
Obwohl ein Strand auf den ersten Blick wie eine karge "Sandwüste" erscheinen kann, wimmelt er tatsächlich vor Leben, das mit bloßem Auge kaum zu erkennen ist. Ein Strand besteht nämlich nicht nur aus Sandkörnern: Luft, Wasser und organisches Material zwischen den Körnern bieten unzähligen, mikroskopisch kleinen Lebewesen einen Lebensraum. Diese Arten werden als Meiofauna bezeichnet und in einer einzigen Handvoll Sand finden sich oft Tausende dieser winzigen Tiere.
Warum ist die Meiofauna wichtig?
Der Begriff "Meiofauna" fasst eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Kleinstlebewesen zusammen, darunter Fadenwürmer, Ruderfußkrebse, Plattwürmer, Rädertierchen und Bärtierchen. Mit ihrer Größe von meist nur wenigen Hundert Mikrometern sind sie hervorragend an das Leben zwischen Sandkörnern und an den ständigen Wechsel der Gezeiten angepasst. Diese kleinen Tiere dienen nicht nur vielen größeren Tieren als Nahrungsquelle, sondern übernehmen auch wichtige Aufgaben im Nährstoffkreislauf: Sie zersetzen organisches Material wie Pflanzen- und Tierreste und tragen so zur natürlichen Filterung des Wassers bei.