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Dr. Jana Zscheischler erhält Forschungspreis Transformative Wissenschaft

16.09.2020

Der mit 25.000 Euro dotierte Forschungspreis Transformative Wissenschaft des Wuppertal Instituts und der Zempelin-Stiftung im Stifterverband wird in diesem Jahr zum vierten Mal verliehen. Dr. Jana Zscheischler, Projektleiterin am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., überzeugte die Jury mit ihrem ausgeprägten transdisziplinären und transformativen Profil und ihrem Forschungskonzept für nachhaltiges Landmanagement.

Die Preisverleihung findet am 6. Oktober 2020 im Rahmen der Darmstädter Tage der Transformation im Schader-Forum statt und wird live gestreamt.

Transformative Wissenschaft versteht sich als Wissenschaft, die mit inter- und transdisziplinären Methoden gesellschaftliche Impulse auslöst, diese wissenschaftlich begleitet und die Zivilgesellschaft mit einbezieht. Der Fokus des diesjährigen Forschungspreises lag auf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Forschungsteams, die mit ihren wissenschaftlichen Arbeiten zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung forschen sowie gesellschaftliche Akteure in ihre Forschung integrieren.

Den Forschungspreis Transformative Wissenschaft 2020 in Höhe von 25.000 Euro erhält Dr. Jana Zscheischler, die die Jury mit ihrem eindrucksvollen transdisziplinären und transformativen Profil, ihren bisherigen akademischen Erfolgen sowie mit ihrer theoretisch fundierten Forschung überzeugte, die sie methodisch und praxisnah umsetzt. Sie hat kontinuierlich, konsequent und in sehr kritischer Form, an der Grenze zwischen Betrachtung/Analyse und Handeln im Bereich der transdisziplinären Methodik gearbeitet und hierzu publiziert. Besonders hervorzuheben ist ihre Arbeit zu zukünftigen Potenzialen im nachhaltigen Landmanagement.

Foto: Jana Zscheischler/ZALF
Eine durch intensive Weidewirtschaft geprägte, monofunktionale Agrarlandschaft mit großem Wasserbedarf, die maschinell bewässert wird

 
Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick,
wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts, gratuliert: "Viele Nachhaltigkeitsprobleme, wie der Klimawandel und der Klimaschutz, hängen davon ab, wie die Ressource Land genutzt wird. Daher freuen wir uns, dass die Jury eine Wissenschaftlerin ausgewählt hat, die mit ihrer Forschung das Potenzial für die nachhaltige Landnutzung weiter ausbaut."

Die Wissenschaftlerin vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. ist Co-Leiterin der BMBF-finanzierten Nachwuchsforschergruppe "BioKum – Kumulative Wirkungen bioökonomischer Strategien für eine nachhaltigere Landwirtschaft". Die Nachwuchsgruppe untersucht bioökonomische Strategien für eine nachhaltigere Landwirtschaft. Sie entwickeln dafür Lösungen und Innovationen und berücksichtigen die komplexen Zusammenhänge, Chancen und Konflikte bioökonomischer Transformationsprozesse auf dem Weg hin zu einer nachhaltigeren Landnutzung.

 

Auswahlkriterien und Verwendung des Preisgeldes

Die Jury legte großen Wert auf die gesellschaftliche Relevanz des Themas, auf die Qualität und Innovativität des Forschungsdesigns sowie den Vorbildcharakter aufgrund ihrer kritischen Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der transformativen Forschung insbesondere im Bereich der Landwirtschaft und der Einbindung und Auseinandersetzung mit ihren Akteuren. Die Jury war sich einig, dass die Arbeit von Jana Zscheischler ein herausragendes Beispiel für ein transdisziplinäres Forschungsprojekt im Kontext der nachhaltigen Landwirtschaft ist.

Jana Zscheischler: "Über diese Auszeichnung freue ich mich wirklich außerordentlich. Das Preisgeld möchte ich voraussichtlich dafür nutzen, um einen transdisziplinären Prozess zum sozial-verantwortlichen Umgang mit digitalen Daten in der Landwirtschaft zu unterstützen."

Am 6. Oktober 2020 wird der Forschungspreis Transformative Wissenschaft im Rahmen der Darmstädter Tage der Transformation um 16:00 Uhr im Schader-Forum, Goethestraße 2, in Darmstadt offiziell verliehen. Die Teilnahme ist auch virtuell möglich. Mit den Darmstädter Tagen der Transformation hat die Schader-Stiftung ein Format zu Themen der transformativen Forschung und Wissenschaft etabliert.

 

Die Preisträgerin Jana Zscheischler

Foto: Katharina Richter/ZALF
Dr. Jana Zscheischler, Projektleiterin am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.

 
Die Wissenschaftlerin studierte Kommunikationswissenschaften (M.A.) an der Technischen Universität Berlin und Umweltschutz (M.Sc.) an der Universität Rostock. Sie hat ihre Promotion zum Thema "Transdisciplinary Research in the Field of Land Use Science" am Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin mit summa cum laude abgeschlossen und habilitiert aktuell zum Thema "Innovations for Sustainable Land Management". Als Sprecherin der Early Career Scientists in Future Earth setzt sie sich zudem auf akademischer Ebene für eine strukturelle Stärkung der transformativen Nachhaltigkeitsforschung ein. Die Wissenschaftlerin arbeitet seit 2010 am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. und ist dort Co-Leiterin der BMBF-finanzierten Nachwuchsforschergruppe "BioKum".

 

Die Jury

  • Prof. Dr. Claudia Hornberg
    Professorin an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften; Umwelt und Gesundheit der Universität Bielefeld
  • Prof. Dr. Heike Köckler 
    Professorin Sozialraum und Gesundheit und Dekanin des Departments of Community Health an der Hochschule für Gesundheit, Bochum
  • Prof. Dr. Jasmin Mantilla-Contreras
    Professorin am Institut für Biologie und Chemie; AG Ökologie und Umweltbildung an der Universität Hildesheim
  • Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt
    Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich
  • Dr. Volker Meyer-Guckel
    stellvertretender Generalsekretär und Mitglied der Geschäftsleitung des Stifterverbandes, Berlin
  • Prof. Dr. Roland Scholz
    Chief Senior Scientist und Gastprofessor an der Donau-Universität Krems
  • Dr. Steffi Ober
    Initiatorin und Leiterin der zivilgesellschaftlichen Plattform Forschungswende
Forschungspreis "Transformative Wissenschaft" 2018 (Foto: Wuppertal Institut/S. Michaelis)
Foto: Wuppertal Institut/S. Michaelis

Der Forschungspreis Transformative Wissenschaft zielt auf alle Formen der Forschung ab, die gesellschaftliche Impulse auslöst, gesellschaftlichen Wandel fördert und dabei die Zivilgesellschaft mit einbezieht. Eine bedeutende Rolle spielen dabei transdisziplinäre Forschungsdesigns. Dotiert ist der Preis mit 25.000 Euro. Dieses Geld kommt Preisträgerinnen und Preisträgern für Projektideen im Bereich ihrer transformativen Wissenschaft zugute. Neben dem Preisgeld erhält das Gewinnerteam eine Skulptur, die aus den Stahl-Schienen der im Jahr 1898 erbauten Wuppertaler Schwebebahn geschmiedet wurde.

 

Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH
Das Wuppertal Institut erforscht und entwickelt Leitbilder, Strategien und Instrumente für Übergänge zu einer nachhaltigen Entwicklung auf lokaler regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Im Zentrum stehen Ressourcen-, Klima- und Energieherausforderungen in ihren Wechselwirkungen mit Wirtschaft und Gesellschaft. Die Analyse und Induzierung von Innovationen zur Entkopplung von Naturverbrauch und Wohlstandsentwicklung bilden einen Schwerpunkt seiner Forschung. Im Fokus der Forschung des Wuppertal Instituts stehen Transformationsprozesse zu einer Nachhaltigen Entwicklung. Die Forschungsarbeiten hierzu bauen auf disziplinären wissenschaftlichen Erkenntnissen auf und verbinden diese bei der transdisziplinären Bearbeitung komplexer Nachhaltigkeitsprobleme zu praxisrelevanten und akteursbezogenen Lösungsbeiträgen. Problem, Lösungsansatz und Netzwerke sind dabei gleichermaßen global, national sowie regional/lokal ausgerichtet.

 

Die Zempelin-Stiftung im Stifterverband
Die Zempelin-Stiftung im Stifterverband wurde 1993 von Liselotte und Hans-Günther Zempelin gegründet. Hans-Günther Zempelin war von 1975 bis 1985 Vorstandsvorsitzender des Wuppertaler Glanzstoffunternehmens ENKA AG. Übergeordneter Zweck der Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Bildung. Mit dem Förderpreis möchte die Zempelin-Stiftung eine sich an gesellschaftlichen Herausforderungen orientierende Wissenschaft unterstützen und vorantreiben.

Deutsches Stiftungszentrum
Das DSZ)ist das Dienstleistungszentrum des Stifterverbandes für Stifter und Stiftungen. Das DSZ betreut derzeit mehr als 670 rechtsfähige und nichtrechtsfähige Stiftungen mit einem Gesamtvermögen von über 3,1 Milliarden Euro. Für die Stiftungszwecke stehen den gemeinnützigen Stiftungen pro Jahr rund 130 Millionen Euro zur Verfügung. Seit über 60 Jahren betreut das DSZ Stifter in allen Fragen rund um die Stiftungserrichtung sowie gemeinnützige Stiftungen bei der Verwirklichung ihrer satzungsmäßigen Zwecke.

Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.
Das ZALF forscht an der ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen Landwirtschaft der Zukunft – gemeinsam mit Akteuren aus der Wissenschaft, Politik und Praxis. Als Beitrag zur Bewältigung globaler gesellschaftlicher Herausforderungen wie Klimawandel, Ernährungssicherung, Erhalt der Biodiversität und Ressourcenknappheit entwickeln und gestaltet das ZALF Anbausysteme im Landschaftskontext, die den Bedarf an pflanzlicher Produktion mit Nachhaltigkeit verbinden. Hierzu kombiniert das Zentrum komplexe Landschaftsdaten mit einem einzigartigen Set an experimentellen Methoden, neuen Technologien, computergestützten Modellen und sozioökonomischen Ansätzen. ZALF-Forschung ist Systemforschung: von Prozessen in Böden, Pflanzen und Wasser, über Zusammenhänge auf der Feld- und Landschaftsebene bis hin zu globalen Auswirkungen und Berücksichtigung komplexer Wechselwirkungen zwischen Landschaft, Gesellschaft und Ökonomie.

Schader-Stiftung
Die Schader-Stiftung fördert seit 1988 die Gesellschaftswissenschaften. Ihr Anliegen ist es, den Praxisbezug der Gesellschaftswissenschaften und deren Dialog mit der Praxis zu stärken. Zu diesem Zweck lädt die Schader-Stiftung Partner aus den Gesellschaftswissenschaften auf den Schader-Campus in Darmstadt ein, um dialogorientierte Veranstaltungen in Kooperation durchzuführen.

Pressekontakt

Anke Meis (Foto: Sven Lorenz)

Anke Meis

ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.

T 0201 8401-204

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Christin Hasken
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH
Leitung Kommunikation
T 0202 2492-187
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Hendrik Schneider
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
T 033432 82-405
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Peter Lonitz
Schader-Stiftung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
T 06151 1759-17
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