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Was macht das Internet: gesund, krank – oder einfach nur die Psychiater verrückt?

30.01.2019

Mit diesem Thema beschäftigt sich ein kurzweiliger Vortrag von Jan Kalbitzer, den der Stifterverband im "Think & Do"-Podcast veröffentlicht hat. Der Psychiater ist seit 2016 einer der wissenschaftlichen Leiter des Ladenburger Kollegs "Internet und seelische Gesundheit" der Daimler und Benz Stiftung.

Jan Kalbitzer (Foto: Daimler und Benz Stiftung/Oestergaard)
Foto: Daimler und Benz Stiftung/Oestergaard
Jan Kalbitzer

Nun ist es amtlich: Das Spielen im Internet kann süchtig machen. So steht es zumindest in der allerneusten Version der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten.

Doch die Einführung des weltweit definierten Krankheitsbildes "Internet-Spielsucht" ist nicht nur ein Erfolg derer, denen die Gesundheit besonders von Kindern im Umgang mit neuen Technologien ein ernsthaftes Anliegen ist – sondern ebenso ein Erfolg jener, die voreilig und irrational sind.

Psychiater haben immer wieder Diagnosen erfunden, die rückblickend falsch waren – allerdings zum Zeitpunkt ihres Entstehens gut für die eigene wissenschaftliche oder klinische Karriere. Im Zuge der Digitalisierung, die für viele Menschen mit großer Verunsicherung einhergeht, besteht die Gefahr, dass das Entstehen neuer Krankheitsbilder exponentiell zunimmt. Diesen Auswüchsen stellt sich der Psychiater Jan Kalbitzer entgegen: Er plädiert dafür, wesentliche menschliche Grundfertigkeiten zu fördern statt bei jedem neuen Fortschritt kollektiv in Panik zu verfallen.

Zur Person: Dr. Jan Kalbitzer studierte Medizin und Philosophie in Freiburg, Hannover und Haifa und promovierte in Kopenhagen sowie Oxford. Es folgte die Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, anschließend eine wissenschaftliche Tätigkeit an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. 2015 erhielt er für seine Forschung zu den Auswirkungen des Internets auf die Psyche den Max Rubner-Preis, seit 2016 ist er einer der wissenschaftlichen Leiter des Ladenburger Kollegs "Internet und seelische Gesundheit" der Daimler und Benz Stiftung.

Der Vortrag wurde im Rahmen einer Veranstaltung der Daimler und Benz Stiftung am 11. Dezember 2018 im Daimler-Benz-Museum in Stuttgart mitgeschnitten.

Die Daimler und Benz Stiftung fördert satzungsgemäß interdisziplinäre Wissenschaft und Forschung. Hierzu leistet sie insbesondere durch ein Stipendienprogramm für Postdoktoranden und Juniorprofessoren, die Einrichtung innovativer Forschungsformate sowie mehrere Vortragsreihen einen gesamtgesellschaftlichen Beitrag.

Pressekontakt

Anke Meis (Foto: Sven Lorenz)

Anke Meis

ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.

T 0201 8401-204

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