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Symposium der Corona-Stiftung

Symposium der Corona-Stiftung im November 2025 (Foto: David Ausserhofer)
Symposium der Corona-Stiftung im November 2025 (Foto: David Ausserhofer)

Symposium der Corona-Stiftung

Vernetzung und Austausch standen im Mittelpunkt des Symposiums der Corona-Stiftung zur "Forschung für Herz und Hirn", das zum zweiten Mal Ende November in Leipzig stattfand.
 

4. Dezember 2025

Seit fast zehn Jahren fördert die Corona-Stiftung die Programmlinie "Kardiovaskuläre und Neurovaskuläre Erkrankungen". Getreu dem Stiftungsmotto "Forschung für Herz und Hirn" fokussieren die Projekte auf zentrale molekulare und immunologische Mechanismen von Herz-, Gefäß- und Hirnerkrankungen – von der Rolle von Blut- und Immunzellen über extrazelluläre Vesikel, Darmmikrobiom und Stoffwechsel bis hin zu neuen Biomarkern und Risikomodellen. Sie entwickeln innovative Ansätze zur Vorhersage von Plaquestabilität, zu Arrhythmie-Mechanismen und zu Einflüssen wie Adipositas oder künstlichen Süßstoffen. Im Schlaganfallbereich stehen epigenetische Prägung, präzises Patienten-Phenotyping, neue neuroprotektive Therapien und individualisierte Rehabilitation im Fokus. Gemeinsam zeigen die Arbeiten Wege zu personalisierten kardio-neurologischen Präventions- und Therapieansätzen auf.

Nach dem ersten Symposium der Corona-Stiftung im Jahr 2022 in Göttingen ging das erfolgreiche Konzept nun in Leipzig in eine zweite Runde. An zwei Tagen, am 27. und 28. November 2025, diskutierten rund 60 Geförderte und ihre Mentorinnen und Mentoren, Ehemalige und Doktorandinnen und Doktoranden am Uniklinikum Leipzig ihre Arbeiten in entspannter Atmosphäre. Einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren bereits beim ersten Symposium zugegen gewesen und konnten über die Fortschritte ihrer Arbeiten in den letzten drei Jahren berichten, während andere erstmalig teilnahmen und von den Erfahrungen anderer profitieren konnten. Auch für Doktorandinnen und Doktoranden aus den jeweiligen Arbeitsgruppen bot das Symposium eine Einstiegsplattform zur Vernetzung.

Symposium der Corona-Stiftung im November 2025 (Foto: David Ausserhofer)
Foto: David Ausserhofer
Prof. Dr. Ulrich Laufs von der Universität Leipzig, Beiratsmitglied und Gastgeber, bei der Eröffnung des Symposiums

Ein besonderes Format dieses Jahr: Erstmals wurden "Slide-Blitz"-Vorträge und ein "Speed-Dating"-Konzept eingesetzt, um den Austausch zwischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu fördern und neue Kooperationen anzustoßen.

Die geförderten Forschungsprojekte beleuchten zentrale Mechanismen von Herz-, Gefäß- und Hirnerkrankungen aus molekularer, immunologischer und systemischer Perspektive. Im Mittelpunkt stehen neue Erkenntnisse zur Rolle von Blutplättchen, Neutrophilen, Makrophagen und Immuncheckpoints bei Thrombose, Atherosklerose und Arrhythmien sowie innovative Ansätze zur Vorhersage von Plaquestabilität und zur Aufklärung von Risikofaktoren wie Adipositas, Darmmikrobiom oder künstlichen Süßstoffen. Weitere Arbeiten untersuchen extrazelluläre Vesikel als Biomarker und therapeutische Ziele sowie die neuro-immunen Schnittstellen im Herz-Gefäß-System.

Im Bereich Schlaganfall konzentrieren sich die Projekte auf den epigenetischen Code, neue neuroprotektive Strategien mittels in-silico-Netzwerkpharmakologie, prädiktive Marker für funktionelle Erholung, und die Entwicklung individualisierter Rehabilitationsansätze. Ergänzend wird die Rolle des Aryl-Hydrocarbon-Rezeptors in Stoffwechsel und Gefäßschädigung neu bewertet. Zusammen führen diese Arbeiten zu einer integrativen Sicht auf Kardio-Neurologie und eröffnen Wege für personalisierte Präventions- und Therapieoptionen.

Symposium der Corona-Stiftung im November 2025 (Foto: David Ausserhofer)
Foto: David Ausserhofer
In angeregter Atmosphäre diskutierten die Geförderten mit ihren Mentorinnen und Mentoren, Arbeitsgruppenmitgliedern, Ehemaligen und dem Stiftungskuratorium ihre Arbeiten.
Symposium der Corona-Stiftung im November 2025 (Foto: David Ausserhofer)
Foto: David Ausserhofer
In angeregter Atmosphäre diskutierten die Geförderten mit ihren Mentorinnen und Mentoren, Arbeitsgruppenmitgliedern, Ehemaligen und dem Stiftungskuratorium ihre Arbeiten.

Die Vielfalt und herausragende Qualität der Vorträge und angeregter Diskussionen zeigt, wie wichtig und erfolgreich das Programm dort ansetzt, wo es noch Lücken zwischen Grundlagenforschung und klinischer Implementierung gibt - aber auch, wie wichtig der Dialog zwischen Kardiologie und Neurologie ist. Die intensive Vernetzung während des Symposiums spricht für die Fortsetzung des Tandem-Konzepts, in dem Geförderte und Mentorinnen und Mentoren eng zusammenarbeiten.

Mit dem Symposium verbunden war auch der Abschied von der bisherigen Vorsitzenden und Programminitiatorin der Stiftung, Dr. Marilen Macher. In einer bewegenden Abschlussrede dankte der Vorstand der Stiftung, und der wissenschaftliche Beirat ihr für jahrelanges Engagement, das maßgeblich zur wissenschaftlichen Profilierung und zur nachhaltigen Etablierung des Symposiums beigetragen hat. "Man muss nicht aktiv forschen, um in der Wissenschaft etwas zu bewegen", so das Fazit des Beiratsvorsitzenden Prof. Dr. Ulrich Dirnagl.

Symposium der Corona-Stiftung im November 2025 (Foto: David Ausserhofer)
Foto: David Ausserhofer
Verabschiedung von Dr. Marilen Macher (3.v.li.) als langjähriges Vorstandsmitglied durch Prof. Dr. Ulrich Dirnagl, Prof. Dr. Nikolaus Marx, Dr. Ambros Schindler, Dr. Laura Hausmann und Prof. Dr. Ulrich Laufs (v.li.)

Fotografisch begleitet wurde das Symposium von David Ausserhofer, dessen professionelles Auge die anregende Atmosphäre hervorragend einfing.

Für die Corona-Stiftung und alle Beteiligten steht fest: Das 2. Corona-Symposium hat die Erwartungen übertroffen und legt die Grundlage für künftige erfolgreiche wissenschaftliche Zusammenarbeit. Das nächste Symposium ist für das Jahr 2028 geplant.