Eine Besonderheit ist darüber hinaus der von der EWE Stiftung ausgelobte Sonderpreis für engagierte Grundschullehrkräfte im Nordwesten: Aus acht eingegangenen Bewerbungen hat sich die Jury für Sebastian Schneemelcher aus Wittmund entschieden, der schon die Kleinsten für Technik und Naturschutz begeistert. Mit einem "Maker Space" hat er erste Grundlagen für selbstgesteuertes technisches Lernen gelegt und dafür erfolgreich Sponsorengelder eingeworben; 3D-Druck, kreative Pausenangebote und eine Kooperation mit dem Naturschutzhof Wittmunder Wald e.V. sind weitere Beispiele für sein überdurchschnittliches Engagement. Die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung wurde dem Preisträger ebenfalls von Professor Klaus von Klitzing persönlich überreicht.
Vera Weidemann, Vorstandsvorsitzende der EWE Stiftung, ergänzte: "Mit dem Klaus-von-Klitzing-Preis betonen die EWE Stiftung und die Universität Oldenburg seit über 20 Jahren öffentlich, welche Bedeutung engagierte Lehrkräfte für die Bildungs- und Berufsbiografien unserer Kinder haben. Dabei hat ihr Stellenwert in Anbetracht von Fachkräftemangel und globalem Wettbewerb noch zugenommen: Denn mit Blick auf künftige Herausforderungen für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Deutschland ist es wichtiger denn je, in jungen Menschen frühzeitig Wissensdurst zu wecken und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken. Bildung und Innovationskraft sind zwei Seiten einer Medaille und müssen endlich auch zusammen gedacht werden. Gleichzeitig unterstreicht die Auszeichnung den Stellenwert von MINT-Disziplinen für den dauerhaften Erfolg zahlreicher Schlüsseltechnologien, insbesondere auch für die Energieversorgung der Zukunft. Deshalb haben wir uns als EWE Stiftung entschieden, das Preisgeld von bislang 15.000 Euro auf 20.000 Euro zu erhöhen. Mit Tobias Beck zeichnen wir in diesem Jahr wieder eine herausragende Persönlichkeit aus, der es versteht, seine Schülerinnen und Schüler mit Hirn und Herz für forschendes Lernen zu begeistern und auch außerhalb der Schule bei Wettbewerben erfolgreich zu sein. Ebenso gratuliere ich Sebastian Schneemelcher, dem es gelingt, schon die Kleinsten zu begeistern. Das ist von besonderer Bedeutung, denn in der Grundschule wird das Fundament für Interesse und Spaß an MINT-Disziplinen gelegt."
Der Jury gehören neben Physik-Nobelpreisträger Prof. Dr. Klaus von Klitzing Vertreterinnen und Vertreter der Universität Oldenburg, der IHK Oldenburg, der EWE Stiftung, der Wirtschaftsförderung Wesermarsch auch die Schulleiterin der Graf-Anton-Günther-Schule, Nicole Voigtländer-Kunze, an. Klaus von Klitzing, der die ersten Jahre seiner Schulzeit in Oldenburg verbrachte, ist unter anderem Direktor am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart und Mitglied des Internationalen Solvay Instituts. Darüber hinaus ist er Jury-Mitglied des Wittgenstein-Preises, den die Österreichische Forschungsgemeinschaft vergibt. 1980 entdeckte er einen neuen Quanteneffekt und erhielt dafür 1985 den Nobelpreis für Physik. Die nach ihm benannte Von-Klitzing-Konstante beeinflusste wesentlich die moderne Halbleiterentwicklung und die Präzisionsmesstechnik. 2006 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Oldenburg.