Dr. Nitya Aravindan hat 2024 ihre Promotion an der Universität Tübingen abgeschlossen und forscht jetzt als Postdoktorandin am Cologne Excellence Cluster for Aging and Aging-Associated Diseases, kurz CECAD. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Mitochondrien und die Qualitätskontrolle von Proteinen.
Mitochondrien sind komplexe Strukturen in der Zelle, welche die biologische Energie produzieren, die für die vielen verschiedenen Funktionen einer Zelle nötig sind. Eine weitere Organelle, also eine spezialisierte Struktur innerhalb von Zellen, sind Peroxisomen – diese arbeiten eng mit Mitochondrien zusammen und produzieren unter anderem Wasserstoff-Peroxid – daher ihr Name.
Peroxisomen helfen beim Abbau langkettiger Fettsäuren, damit die Mitochondrien sie weiterverarbeiten können. Zudem bilden sie sogenannte Plasmalogene: Diese speziellen Fettmoleküle sind essenziell für die Myelinschicht, die unsere Nervenzellen – ähnlich wie eine Isolierschicht – umhüllt. Ohne Plasmalogene funktionieren Gehirn und Lunge nicht richtig.
Eine spezielle Familie von Proteinen, die als "tail-anchored"-Proteine bekannt sind, befinden sich in Mitochondrien und Peroxisomen und vermitteln unter anderem die Teilung dieser Organellen.
Dr. Aravindan untersuchte in ihrer Doktorarbeit den Mechanismus, der die Verteilung solcher "tail-anchored"-Proteine zwischen den Organellen ermöglicht. Mithilfe von Hochdurchsatz-Screenings in Hefe konnte sie mehrere Gene identifizieren, die an diesem Prozess beteiligt sind. Dies ist ein wichtiger Schritt zum Verständnis, wie beide Organellen ihre Form beibehalten.