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Daimler und Benz Stiftung schreibt Verbundprojekt aus

Erfahrungswissen (Featurebild) (Foto: mkfilm/Shutterstock)
Erfahrungswissen (Featurebild) (Foto: mkfilm/Shutterstock)

Daimler und Benz Stiftung schreibt Verbundprojekt aus

Die Daimler und Benz Stiftung fördert in den nächsten Jahren in ihrer Förderlinie "Ladenburger Kolleg" das Thema "Die Rolle und Bedeutung von Erfahrungswissen in Zeiten von künstlicher Intelligenz" und stellt für einen Forschungsverbund einen Betrag in Höhe von bis zu 1,5 Millionen Euro (Laufzeit: maximal drei Jahre) zur Verfügung. Antragsberechtigt sind unabhängige Forschungsgruppenleiter (Professoren, Juniorprofessoren, Habilitanden) an Hochschulen und gemeinnützigen außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland.

 

Mit den Ladenburger Kollegs möchte die Stiftung wichtige gesellschaftliche Trends an der Schnittstelle Mensch, Technik und Umwelt aufgreifen. In einer Zeit, in der medial und politisch einfache Antworten auf schwierige Fragen und einfache Erklärungen für komplexe Zusammenhänge oft verlockend erscheinen, geben die Ladenburger Kollegs Raum für Fragestellungen, die durch scheinbar unüberwindbare Zielkonflikte gekennzeichnet sind. Diese Fragestellungen sind einerseits geprägt durch die Vielzahl der beteiligten Akteure (Konsumenten, Unternehmen, Politik, Gesellschaft, Medien etc.) mit ihren vielfältigen Interessen und den zeitlichen Versatz ihrer Entscheidungen und deren langfristigen Folgen.

In einem interdisziplinären, fächer- und ggf. auch länderübergreifenden Forschungsprojekt sollen neue Erkenntnisse gewonnen sowie innovative Methoden und Werkzeuge entwickelt werden, die Erfahrungswissen in verschiedenen Bereichen menschengerecht, effizient sowie fach- und situationsspezifisch erfassen und nutzbar machen.
 

Gesucht werden interdisziplinäre Forschungsprojekte, die das Potenzial von Erfahrungswissen in einer zunehmend digitalisierten, datengetriebenen und automatisierten Welt systematisch untersuchen, dokumentieren und nutzbar machen. Projektideen können aus verschiedenen Anwendungsbereichen stammen, in denen implizites Wissen eine tragende Rolle spielt, etwa in der industriellen Produktion, der Pflege, der Landwirtschaft, im Handwerk oder im Katastrophenschutz. Von besonderem Interesse ist dabei, wie Erfahrungswissen in kritischen Entscheidungssituationen wirkt, welche Formate und Methoden der Weitergabe sich bewährt haben (zum Beispiel Lernpartnerschaften, Simulationen, Fallarbeit) und wie es in Kombination mit digitalen Technologien – insbesondere KI – gesichert, vermittelt und sinnvoll ergänzt werden kann.

Erwartet werden Forschungsverbünde aus wissenschaftlichen Einrichtungen, die Perspektiven aus mehreren Disziplinen zusammenführen. Im Rahmen dieses Verbundes sind auch praxisnahe Kooperationen mit Unternehmen, Berufsbildungseinrichtungen oder öffentlichen Institutionen als externen Partnern denkbar, um die Relevanz, Übertragbarkeit und Nachhaltigkeit der Forschungsergebnisse sicherzustellen.
 

Die Stiftung fördert für einen Zeitraum von in der Regel drei Jahren einen Forschungsverbund, der aus mehreren Arbeitsgruppen an unterschiedlichen wissenschaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland besteht. Dieser Forschungsverbund trägt im Fall einer Förderung durch die Stiftung die Bezeichnung Ladenburger Kolleg. Unter der wissenschaftlichen Leitung des Antragstellers, der auch die Sprecherfunktion im Verbund einnimmt, wird das Forschungsthema "Die Rolle und Bedeutung von Erfahrungswissen in Zeiten von künstlicher Intelligenz" von allen Mitgliedern des Verbunds gemeinsam bearbeitet. Diese agieren in hohem Maße frei, legen ihr Forschungsprogramm eigenständig fest und treffen sich regelmäßig. Die Stiftung bietet an, einzelne Treffen im Carl-Benz-Haus, dem Sitz der Geschäftsstelle in Ladenburg, durchzuführen.

Die Ausschreibung für die Förderlinie "Ladenburger Kolleg" steht Wissenschaftlern sämtlicher Disziplinen offen. Der Antragsteller muss an einer Hochschule oder gemeinnützigen außeruniversitären Forschungseinrichtung in Deutschland tätig sein, die weiteren Teilnehmer des Konsortiums können auch an ausländischen Forschungseinrichtungen arbeiten. Antragsberechtigt sind neben Professoren und Juniorprofessoren auch promovierte unabhängige Forschungsgruppenleiter (zum Beispiel Habilitanden und Postdoktoranden mit einer eigenen Arbeitsgruppe), sofern diese ihre Unabhängigkeit innerhalb ihrer wissenschaftlichen Einrichtung
in geeigneter Weise nachweisen können. Pro Antragssteller kann nur ein Antrag eingereicht werden.

 

Daimler und Benz Stiftung (Logo)

Die Daimler und Benz Stiftung fördert Wissenschaft und Forschung. Dazu richtet sie innovative und interdisziplinäre Forschungsformate ein. Ein besonderes Augenmerk legt die Stiftung durch ein Stipendienprogramm für Postdoktoranden sowie die Vergabe des Bertha-Benz-Preises auf die Förderung junger Wissenschaftler. Mehrere Vortragsreihen sollen die öffentliche Sichtbarkeit von Wissenschaft stärken und deren Bedeutung für unsere Gesellschaft betonen.