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Wie mit Comics die Neurowissenschaften erklärt werden

"Science Streets": Neuro-Comics auf einer Litfasssäule (Foto: Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften)
"Science Streets": Neuro-Comics auf einer Litfasssäule (Foto: Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften)

Wie mit Comics die Neurowissenschaften erklärt werden

In der Leipziger Innenstadt werden im Jahr 2026 Comics zum Thema Neurowissenschaften hängen – ein Gemeinschaftsprojekt des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften mit Künstlern und Illustratoren. Die Daimler und Benz Stiftung fördert das Projekt in ihrer Förderlinie "Innovative Wissenschaftsvermittlung" mit rund 30.000 Euro. Ziel ist es, den Diskurs zwischen Öffentlichkeit und Wissenschaft zu stärken.

7. Juli 2025

 

Wie denken, fühlen und handeln wir? Neurowissenschaftler erforschen die Grundlagen des Menschseins. Sie gehen Fragen nach, wie das Gehirn unsere Beziehungen beeinflusst, was unsere Gewohnheiten und Entscheidungen antreibt oder wie Erinnerungen verarbeitet werden. Diese Erkenntnisse beeinflussen die Bildung, politische Entscheidungen und die Entwicklung neuer Technologien – und sollten daher einer breiten Öffentlichkeit in verständlicher Form zugänglich sein.

Mit dem Projekt "Science Streets" wollen die Doktorandin Agata Patyczek vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften und die Illustratorin Laura Mayer Menschen außerhalb der sogenannten Wissenschaftsblase erreichen. "Wir wollen öffentliche Räume durch Comics in Lernorte verwandeln", erklärt Patyczek. Ab Juni 2026 werden im Leipziger Stadtzentrum zehn verschiedene Neuro-Comics an rund 200 Orten an den Start gehen, etwa auf Litfaßsäulen, im öffentlichen Nahverkehr und auf Bildschirmen am Hauptbahnhof.

Die Comics sollen in enger Kooperation zwischen Neurowissenschaftlern und Künstlern entwickelt werden. Erstere haben die Aufgabe, das Forschungsfeld mit wichtigen Ergebnissen, aber auch offenen Fragen vorzustellen und ihre Arbeit in leicht verständlicher Sprache zu präsentieren. Die Illustratoren werden die Inhalte in eine ansprechende Grafik übersetzen, wobei einheitliche Designrichtlinien für einen Wiedererkennungswert der Marke "Science Streets" einzuhalten sind. Jeder Comic enthält einen QR-Code, der den Betrachter einlädt, das vorgestellte wissenschaftlichen Thema bei Interesse zu vertiefen.

"Unser Ziel ist es, dass die Betrachter nicht nur intellektuell verstehen, worum es geht, sondern dass sie auch eine emotionale Verbindung zum Thema aufbauen", so die Kommunikationsdesignerin Mayer. "Deshalb haben wir den Einstieg ganz verspielt und humorvoll über Comics gewählt." Zum Abschluss des vierwöchigen "Science Streets"-Projekts ist ein Event mit Ausstellung, Vorträgen und Diskussionen geplant. So können Interessierte noch tiefer in die faszinierende Welt der Neurowissenschaften eintauchen.

Die Stiftung hatte in einer Ausschreibung aufgerufen, Anträge für eine innovative Veranstaltung einzureichen, durch die wissenschaftliche Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit in neuer Form vermittelt werden. Dadurch soll ein grundsätzliches Interesse an Wissenschaft und Forschung geweckt werden. Die Veranstaltung sollte sich von bisher üblichen Formaten abheben und idealerweise Menschen unterschiedlicher Altersgruppen ansprechen. Ort, Zeit, Dauer sowie die Ausrichtung nach wissenschaftlichem Inhalt konnten frei gewählt werden. Aus rund 90 Anträgen wurde das Projekt von Agata Patyczek und Laura Mayer ausgewählt.

 

Daimler und Benz Stiftung (Logo)

 
 
 
Die Daimler und Benz Stiftung fördert Wissenschaft und Forschung. Dazu richtet sie innovative und interdisziplinäre Forschungsformate ein. Ein besonderes Augenmerk legt die Stiftung durch ein Stipendienprogramm für Postdoktoranden sowie die Vergabe des Bertha-Benz-Preises auf die Förderung junger Wissenschaftler. Mehrere Vortragsreihen sollen die öffentliche Sichtbarkeit der Wissenschaft stärken und deren Bedeutung für unsere Gesellschaft betonen.

 

Kontakt

Patricia Piekenbrock
Daimler und Benz Stiftung
T 06203 1092 0
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Agata Patyczek
Max-Planck-Institut für Kognitions- 
und Neurowissenschaften
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Laura Mayer
Kommunikationsdesign und Illustration
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