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Cymin Samawatie und Ketan Bhatti erhalten den Friedlieb Ferdinand Runge-Preis

Cymin Samawatie und Ketan Bhatti (Foto: Silke Weinsheimer)
Cymin Samawatie und Ketan Bhatti (Foto: Silke Weinsheimer)

Cymin Samawatie und Ketan Bhatti erhalten den Friedlieb Ferdinand Runge-Preis

Auf Beschluss der Jury gibt Kai Wegner, Regierender Bürgermeister von Berlin und Vorsitzender des Stiftungsrats, das diesjährige Preisträgerduo des mit 10.000 Euro dotierten Friedlieb Ferdinand Runge-Preises der Stiftung Preußische Seehandlung bekannt: Cymin Samawatie und Ketan Bhatti werden für ihr herausragendes Wirken in der Kunstvermittlung ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 18. November 2025 um 19 Uhr in der Berlinischen Galerie statt. Die Laudatio hält Prof. Dr. Naika Foroutan.

Cymin Samawatie und Ketan Bhatti werden für ihre außergewöhnliche künstlerische Arbeit an der Schnittstelle von Musik, Dichtung und gesellschaftspolitischer Reflexion geehrt. Gemeinsam gründeten Samawatie und Bhatti das Trickster Orchestra, ein vielstimmiges Ensemble mit Instrumenten sowie Musikerinnen und Musikern aus über 20 Ländern. Auf Einladung der Stiftung Preußische Seehandlung tritt das Trickster Orchestra im Rahmen der Preisverleihung am 18. November 2025 in der Berlinischen Galerie auf.

Mit dem Preis ehrt die Stiftung Persönlichkeiten, die ihr künstlerisches Schaffen oder ihre kulturvermittelnde Arbeit auf herausragende Weise in den Dienst der Öffentlichkeit stellen – jenseits eingefahrener Wege und mit unkonventionellen Mitteln.

Cymin Samawatie, Jahrgang 1976, hat unter anderem für die Berliner Philharmoniker, die Komische Oper Berlin und die Elbphilharmonie Hamburg komponiert. Ketan Bhatti, Jahrgang 1981, verbindet Einflüsse aus Neuer Musik, Hip Hop, Tanztheater und elektronischer Klanggestaltung. Das von ihnen geleitete Trickster Orchestra wurde unter anderem 2022 mit dem Deutschen Jazzpreis als "Großes Ensemble des Jahres" und 2025 mit dem WDR Liminal Music Prize ausgezeichnet.
 

In der Jurybegründung (Jury: Dr. Thomas Köhler, Rebecca Raue, Dr. Joachim Sartorius) heißt es: "Ein innovativer Zug ist der Versuch, durch Zusammenführung von Poesie und Musik auf brennende politische und soziale Themen aufmerksam zu machen. In der Programmreihe 'Unsettling Sounds' haben zum Beispiel iranische und afghanische Lyrikerinnen den Fokus auf zwei Länder gerichtet, in denen viele Frauen um ihr Recht auf Leben, Teilhabe und Selbstbestimmung ringen. Dem Trickster Orchestra ist es gelungen, für solche beklemmenden Situationen eine akustische Ausdrucksform der globalen Verbundenheit zu finden."
 

Cymin Samawatie und Ketan Bhatti reagieren auf die Auszeichnung mit folgenden Worten:

"Wir danken der Jury und der Stiftung Preußische Seehandlung sehr herzlich! Unsere Musik folgt dem Ausdruckswillen, die globale Breite an Instrumenten und virtuosen Musikern und Musikerinnen in unserem Land in die zeitgenössische Ensemblemusik einzubeziehen und so ihre musikalischen Möglichkeiten und kreative Tiefe zu multiplizieren. Wir fühlen uns geehrt, dass diese ästhetische Vision so ermutigend anerkannt wird." (Cymin Samawatie)

"Das Trickster Orchestra erzählt von postmigrantischer Verflochtenheit und sucht nach der verbindenden Kraft unsichtbarer Töne. Unsere Programme und Vermittlungsformate entstehen aus der Lust auf Verwandlung durch Verbundenheit. Dass diese Anliegen, gerade in unserem globalen politischen Moment, nun durch die Jury und die Stiftung gewürdigt werden, erfüllt uns mit großer Freude und tiefem Dank!" (Ketan Bhatti)
 

Der Stiftungsratsvorsitzende und Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, zur Wahl der Jury: "Berlin ist schon immer ein Ort kreativer und avantgardistischer Kunst. Von hier aus haben sich neue und unkonventionelle Strömungen international durchsetzen können. Wie das Trickster Orchestra, das die Komponistin und Sängerin Cymin Samawatie gemeinsam mit dem Komponisten und Schlagzeuger Ketan Bhatti gegründet hat. Mit dem Ensemble, das aus Musikern aus mehr als 20 Ländern besteht, sind sie in Berlin und Deutschland schon häufig aufgetreten und haben damit ihre innovative Kraft gezeigt. Ich gratuliere herzlich zur Auszeichnung mit dem Friedlieb Ferdinand Runge-Preis 2025 der Stiftung Preußische Seehandlung."

Dr. Hans Gerhard Hannesen, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Preußische Seehandlung, beglückwünscht das Preisträgerduo: "Der Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge (1794–1867) steht für eine Verbindung von Forschungslust, Grenzüberschreitung und schöpferischer Neugier – Eigenschaften, die sich auch im Werk von Cymin Samawatie und Ketan Bhatti wiederfinden. Wie Runge schaffen sie Verbindungen zwischen scheinbar Unvereinbarem und eröffnen damit ungewohnte Perspektiven. Mit ihrer Arbeit führen sie den Geist dieses Preises in beeindruckender Weise weiter."

Der Friedlieb Ferdinand Runge-Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung wird von der Stiftung Preußische Seehandlung seit 1994 vergeben. Er trägt den Namen des Naturwissenschaftlers Friedlieb Ferdinand Runge (1794–1867), der als Chemiker und kreativer Forscher neue Maßstäbe in der Verbindung von Wissenschaft, Technik und gestalterischem Denken setzte. Runge war als Mitarbeiter der Königlichen Seehandlungs-Societät in Berlin tätig und gilt als eine der originellsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts.

 

Pressekontakt

Stiftung Preußische Seehandlung
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Berlinische Galerie
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Leitung Kommunikation
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