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Carstens-Stiftung schreibt Forschungsplattform Pädiatrie aus

Carstens-Stiftung schreibt Forschungsplattform Pädiatrie aus

Die Karl und Veronica Carstens-Stiftung stellt Fördermittel bereit, um Forschung auf dem Gebiet der integrativen Pädiatrie zu ermöglichen und um die Etablierung integrativ- und komplementärmedizinischer Verfahren in der stationären und ambulanten Kinderheilkunde weiter voranzutreiben. Bewerbungsschluss: 22. September 2025.

Trotz der zahlreichen naturheilkundlichen Anwendungen, die Eltern bei ihren Kindern im eigenen Zuhause anwenden, ist die Anwendung komplementärmedizinischer Verfahren sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Kinderheilkunde in Deutschland weiter begrenzt. Während komplementäre und integrative Therapieverfahren in Nordamerika mittlerweile weitestgehend zur Routineversorgung zählen, ist es hier in Deutschland unter anderem die geringe Evidenzlage in einigen Bereichen der integrativen Pädiatrie, die die Etablierung dieser in der Kinderheilkunde erschwert. Hinzu kommt die zum Teil fehlende Weiterbildung der Pädiater und des Pflegepersonals im Bereich der integrativen Pädiatrie.

Die Forschungsplattform "Integrative Pädiatrie" soll dabei helfen, die Evidenzlage in der integrativen Pädiatrie zu verbessern, bestehende naturheilkundliche und komplementärmedizinische Verfahren vermehrt in Kliniken zu etablieren und auch neue mögliche Verfahren zu generieren. Die Carstens-Stiftung stellt 500.000 Euro über einen Gesamtförderzeitraum von bis zu drei Jahren zur Verfügung.

Sowohl Projekte im Bereich der klinischen Forschung als auch klinisch relevante Grundlagenforschung sind förderfähig. Dabei soll besonders Wert auf einen multizentrischen Ansatz gelegt werden. Exemplarische Forschungsfragen sind:

  • In welchen Bereichen der integrativen Pädiatrie ist weitere Forschung notwendig, um die Evidenzlage auszubauen und wie könnte diese Forschung konkret aussehen?
  • Welche komplementärmedizinischen Maßnahmen/Verfahren können bei chronischen Erkrankungen (zum Beispiel chronische Schmerzerkrankungen, chronische Darmerkrankungen) angewendet werden?
  • Welchen Beitrag können nicht-medikamentöse Interventionen (zum Beispiel Mind-Body Medizin) in der integrativen Pädiatrie, zum Beispiel bei psychischen Leiden, ADS/ADHS, leisten?
  • Welche Lebensstilfaktoren haben besonderen Einfluss auf Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen und welche integrativen Verfahren können den Erkrankungen bzw. einem schlimmen Verlauf dieser vorbeugen?
  • Welche Verfahren können insbesondere bei der integrativen Nachversorgung in der Kinder- und Jugendmedizin (zum Beispiel nach Krebserkrankungen) eingesetzt werden?

Antragsberechtigt sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ausgewiesener Expertise in der Integrativen Pädiatrie, die an universitären oder außeruniversitären gemeinnützigen Forschungsinstituten in Deutschland tätig sind.

Interesse an komplementärmedizinischen und integrativen Verfahren wird vorausgesetzt und sollte sich im beantragten Projekt widerspiegeln. Die Stiftung übernimmt keine Overheadkosten (indirekte Kosten, die nicht einem einzelnen Bereich zugeordnet werden können). Eingehende Anträge werden extern begutachtet.

 

Die gemeinnützige und unabhängige Karl und Veronica Carstens-Stiftung hat seit ihrer Gründung im Jahr 1981 maßgeblich dazu beigetragen, dass immer mehr komplementärmedizinische Verfahren wissenschaftlich durchdrungen und bewertet wurden. In dieser Zeit konnten wir mit Hilfe der Bevölkerung mehr als 40 Mio. Euro für Wissenschaft und Forschung in über 300 Projekten bereitstellen.