Junior-Forschungsgruppen, die in interdisziplinärer, praxisorientierter Forschungsarbeit an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft herausragende Strategien und Konzepte für die nachhaltige Entwicklung urbaner Räume entwickeln, können sich ab sofort für eine Förderung von drei Jahren mit Mitteln bis zu 450.000 Euro bewerben.
Der anhaltende Trend zur Verstädterung ist ein zentrales Phänomen der globalen Entwicklung. Die urbane Wende erfordert Strategien und Konzepte für die gesunde und ökologisch tragfähige Gestaltung von Metropolen. Sie stehen im Zentrum des Interesses der Berg-Stiftungsinitiative "Mensch – Gesundheit – Natur". Laut Ottawa-Charta (1986) muss jede Strategie zur Gesundheitsförderung den Schutz der natürlichen und der sozialen Umwelt sowie die Erhaltung der vorhandenen natürlichen Ressourcen zu ihrem Thema machen. Obwohl die Ziele der Gesundheitsförderung, des Umwelt-/Naturschutzes und des Urban Greening häufig übereinstimmen, gibt es auch Felder mit divergierenden Interessen. Gerade in urbanen Räumen sind Umweltressourcen und Gesundheitschancen oft sehr ungleich verteilt. Integrierte Ansätze liegen erst vereinzelt vor. In Wissenschaft und Praxis fehlt eine Systematisierung der vorhandenen Chancen und Potenziale einerseits sowie der möglichen Zielkonflikte und Restriktionen andererseits.
Exemplarische Forschungsthemen mit Bezug zum Gesamtthema "Stadt der Zukunft: Gesunde, nachhaltige Metropolen" sind:
- Umweltressourcen: Wasser, Luft, Boden, Biodiversität
- Leitbilder der Stadtentwicklung: nachhaltige Stadt, Urbanität durch Dichte, Stadt der kurzen Wege
- Stadt im Wandel: Migration, Klima, Demographie
- Governance: Akteure, Prozesse, Strukturen
- Natur und Landschaft im städtischen Kontext: Wirkung, Funktion, Leistung
Als Raumbezug kann die Stadt, aber ebenso der stadtregionale Kontext herangezogen werden.
Die Mittel werden für die Finanzierung von Postdoktorandinnen und Postdoktoranden und/oder Doktorandinnen und Doktoranden sowie für Reise- und Sachmittel zur Verfügung gestellt. Die Junior-Forschungsgruppe muss an einer ausgewiesenen Hochschule eingerichtet werden, die eine Integration in ein aktives Forschungsumfeld mit mittel- und langfristigen Perspektiven garantiert. Eine international zusammengesetzte Forschungsgruppe sowie Kooperationen mit außeruniversitären Einrichtungen sind möglich. Eigenleistungen/Kofinanzierungen der Hochschule, Kooperationen mit Praxispartnern sowie ein Konzept zur Verstetigung des Forschungsansatzes in Forschung und/oder Lehre der Hochschule werden positiv bewertet. Die Beantragung erfolgt gemeinsam mit der verantwortlichen Hochschullehrerin bzw. dem verantwortlichen Hochschullehrer.