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Nahversorgung und Gemeinschaft im Dorf nachhaltig etabliert

23.06.2020

Die Sto-Stiftung unterstützt "Dorfladen+", ein Summerschool-Projekt mit Vorbildfunktion für strukturschwache Regionen.

Das Dorf Golzow im brandenburgischen Oderbruch steht exemplarisch für viele Städte und Gemeinden in einer der strukturschwächsten Regionen Deutschlands. Dem zu DDR-Zeiten mit einer der größten landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) des Landes florierendem Dorf fehlte es dreißig Jahre nach der Wende an Möglichkeiten zur Nahversorgung seiner Bürger vor Ort. Einen Lebensmittelladen gab es nicht. Der letzte Bäcker im Dorf erwog die Schließung. Geändert hat die Situation ein Summerschool-Projekt von Studierenden der TU Darmstadt. Mit der Unterstützung der gemeinnützigen Sto-Stiftung und den Golzowern selbst haben die Studierenden im vergangenen Sommer in einem leer stehenden Gebäude einen "Dorfladen+" gestaltet und dem Dorf damit wieder neues Leben eingehaucht. 

Starkes Engagement von Anfang an
Die Arbeit an dem Ladengebäude hat einen positiven Impuls ausgelöst. „Das Dorfleben und unsere Gemeinschaft wurden wieder aktiviert“, freut sich Bürgermeister Frank Schütz (CDU). „Das einst studentische Projekt ist jetzt unseres. Wir haben es in unserem Dorf etabliert und können der Stiftung nur dankbar sein, dieses mit uns hier verwirklicht zu haben“, fügt Schütz an. Von Anfang an haben sich die Golzower stark an dem Projekt beteiligt. Darunter war auch Christine Rauter. "Ich habe als Praktikantin angefangen. Seit Januar habe ich eine feste Anstellung bei der Gemeinde. Ich kümmere mich um die Wochenmärkte und weitere Aktivitäten im Laden, zum Beispiel Treffen von kleinen Vereinen oder Interessengruppen, die nach den Corona-Lockerungen jetzt wieder an Fahrt gewinnen", erklärt sie.

Der Architekt Christoph Muth hat das Projekt im Sommer 2019 noch von Darmstadt aus mitgeleitet. Er forscht mittlerweile an der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus - Senftenberg am Fachgebiet für Stadtplanung. "Das Projekt in Golzow hat Beispielcharakter für alle strukturschwachen Regionen in Deutschland. Die Vielseitigkeit des Ladens, seine Mischung aus Geschäft und Begegnungsstätte, hat den Dorfbewohnern einen neuen Anlaufpunkt im Ort gegeben, an dem sie nun festhalten wollen", erklärt Muth. Man habe langfristig Strukturen geschaffen, die von den Menschen weitergedacht und an die Bedarfe angepasst wurden. "Das bringt den hier benötigten Wandel", fügt er an.

Foto: Christoph Große/Sto-Stiftung
Viel Betrieb in Golzow: Das Dorf an der Grenze zwischen Brandenburg und Polen hat durch das von der Sto-Stiftung unterstützte Summerschool-Projekt wieder an Schwung gewonnen.

 
Kooperationen entstehen
"Das Echo in Brandenburg ist groß. Gegenwärtig entsteht eine Kooperation zwischen dem Fachgebiet Stadtplanung der Uni und dem Landkreis Oder-Spree", freut sich Muth. Auch die Landesregierung habe Interesse gezeigt. Das Projekt wurde bereits vor einem Jahr durch die Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg (FAPIQ) gefördert. "Das FAPIQ agiert in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg. Es unterstützt Landkreise und kreisfreie Städte, Initiativen und Menschen vor Ort bei der Entwicklung und Realisierung alternsfreundlicher Lebensräume", erklärt der Architekt. 

Aktuell planen die Mitarbeiter des "Dorfladens+" die Teilnahme an einem Kulturprojekt zur Nahversorgung auf dem Land, das vom Oderbruch Museum Altranft finanziell unterstützt wird. "Darüber hinaus wird Laden durch ein multifunktionales Abholregal für alle, die nicht zu den Markttagen kommen konnten, weiter ausgebaut", ergänzt Muth.
 

Design-Build Ausstellung zeigt Projekte
Der "Dorfladen+" gehört zu sogenannten "Design-Build-Projekten" Architektur-Studierender, die im Rahmen von Summerschools jährlich weltweit von der Sto-Stiftung gefördert werden. Darunter sind zum Beispiel der Neubau eines Kindergartens im südafrikanischen Kapstadt oder eine Krankenstation auf Haiti. Eine Ausstellung des Architekturmuseums der Technischen Universität München in der Pinakothek der Moderne in München mit dem Titel "Experience in Action" gibt noch bis zum 13. September 2020 einen Einblick in die Arbeit der Studierenden. Die in diesem Jahr geförderten Summerschools müssen aufgrund der weltweiten Pandemie pausieren, werden aber nach Aussage von Peter Cheret, Stiftungsrat Architektur bei der Sto-Stiftung, schnellstmöglich nachgeholt.

 

Die Sto-Stiftung ist eine rechtsfähige und gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Essen, Deutschland in der Verwaltung des Deutsches Stiftungszentrums. Sie verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und mildtätige Zwecke im Sinne des Abschnitts "Steuerbegünstigte Zwecke" der Abgabenordnung. Die Stiftung ist selbstlos tätig. Zweck der Stiftung ist die Förderung der Berufsbildung einschließlich der Studentenhilfe, der Wissenschaft und Forschung, der Denkmalpflege, des Natur- und Umweltschutzes sowie die Unterstützung hilfsbedürftiger Personen i.S.d. § 53 AO.

Pressekontakt

Anke Meis (Foto: Sven Lorenz)

Anke Meis

ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.

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Ansprechpartnerin für die Sto-Stiftung:

Anna Klar
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