"Das Dorf Golzow im brandenburgischen Oderbruch steht exemplarisch für viele Städte und Gemeinden in einer der strukturschwächsten Regionen Deutschlands. Etwas so Banales wie die Nahversorgung mit Lebensmitteln ist hier nicht mehr gesichert", erklärt Architekt und Stadtplaner Christoph Muth von der TU Darmstadt, Fachgebiet Entwerfen und Städtebau, der seine Promotion über die wachsende Bedeutung von Kooperationen in schrumpfenden ländlichen Regionen schreibt. Um der Problematik zu begegnen, hat der Architekt zusammen mit Dorf-Bürgermeister Frank Schütz (CDU) ein Konzept zur Stärkung der Nahversorgung entwickelt.
Ziel des Projektes sei es, lokale Qualitäten und Netzwerke in Golzow in Bezug auf die Nahversorgung zu intensivieren. "Wir wollen, dass das Leben auf dem Dorf wieder an Attraktivität gewinnt", erklärt er. Dem zu DDR-Zeiten mit einer der größten landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften des Landes florierendem Dorf können man auf diesem Wege helfen, sich nachhaltig wieder selbst zu versorgen und zu vernetzen. Der "Dorfladen +", so der Name des aus dem Konzept entstandenen Projekts, solle dabei der Ort der Begegnung, des Handelns und der Zusammenkunft sein.