Die Sechs- bis Zwölfjährigen, die regelmäßig das Projekt "Starke Kinder" des Familienzentrums Menschenskinder in Berlin-Friedrichshain besuchen, wachsen in schwierigen Lebenssituationen auf, haben Probleme in der Schule oder in ihrem sozialen Umfeld. Sie beginnen früh, auffällig zu werden und an ihren eigenen Fähigkeiten zu zweifeln. Das nun von der Stiftung Bildung und Gesellschaft prämierte Projekt will mithelfen, ihr Selbstbewusstsein und ihre sozialen Kompetenzen zu verbessern.
Bei "Starke Kinder" lernen die Mädchen und Jungen, sich in ein festes Gruppengefüge einzubringen. Das heißt auch: konstruktiv zu streiten und Kompromisse zu schließen. Die Treffen sind auf Partizipation angelegt. So stellen die Kinder gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen Regeln auf, die für die gemeinsame Zeit gelten, und planen zusammen die Aktivitäten. Auf dem Programm stehen beispielsweise Angebote aus der Erlebnispädagogik, gruppenbildende Maßnahmen und auch gemeinsames Kochen.
In dem Projekt "Starke Kinder" ist der Name Programm: Die Schüler sollen ein positives Selbstbild gewinnen und ihre Talente erkennen. Das Besondere ist auch die feste Einbindung der Familien durch regelmäßige Beratungsgespräche und gemeinsame Unternehmungen mit anderen Eltern. So entstehen zum Teil langjährige Kontakte, die auch bei familiären Schwierigkeiten ein Anker sein können.
"Wenn Kinder in einem schwierigen Umfeld aufwachsen, ist es wichtig, dass sie eine Perspektive für ihr Leben entwickeln können", meint Birgit Ossenkopf, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung Bildung und Gesellschaft. Die Jury hat das Berliner Projekt ausgewählt, weil es schon in der Grundschule ansetzt, also in einem frühen Stadium junge Menschen abholt und deren Persönlichkeit stärkt.