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Stiftung Forum Bergbau und Wasser nimmt Arbeit auf

13.07.2017

Unabhängige Experten wollen Forschungen zum Thema Grubenwasser vorantreiben und planen Dialogveranstaltung

Stiftung Forum Bergbau und Wasser (Logo)

 
 
Die Treuhandstiftung "Forum Bergbau und Wasser" beschäftigt sich künftig wissenschaftlich mit den Chancen und Risiken eines Grubenwasseranstiegs nach dem Ende des Steinkohlenbergbaus. Denn hier erkennen die im Kuratorium der Stiftung versammelten Wissenschaftler weiteren Optimierungsbedarf.

"Wir haben uns vorgenommen, bestehende Grubenwasserkonzepte kritisch zu überprüfen. Im Dialog mit der Fachöffentlichkeit wollen wir so Grundlagenforschung und anwendungsbezogene Forschungen in diesem Bereich fördern", umriss Professor Josef Klostermann, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung, die Ziele der auf fünf Jahre angelegten Stiftungsarbeit.

 

Herausforderung Grubenwasseranstieg

Aktuell wird aus den Kohlegruben in Nordrhein-Westfalen und im Saarland noch Grubenwasser an die Oberfläche gepumpt oder über Wasserlösungsstollen abgeleitet. Mit Ende des Jahres 2018 entfällt die Notwendigkeit, alle Betriebsbereiche tief unter der Erde frei von Grubenwasser zu halten. Daher ist in Grubenwasserkonzepten vorgesehen, dass das Grubenwasser bis zu einer insgesamt umwelt­verträglichen Höhe ansteigt. Kritiker der vorliegenden Konzepte befürchten allerdings Auswirkungen auf Trinkwasser und Umwelt. Die Diskussion zeigt: Beim Grubenwasseranstieg gibt es Optimierungsbedarf, den weitere Forschungen decken könnten.

 

Stiftungszweck ist bindend

Um diese zu realisieren, hat die Stiftung sechs international anerkannte Experten auf den Gebieten der Hydrogeologie, also der Wissenschaft vom Wasser in der Erdkruste, und des Grubenwassers ins Kuratorium berufen. "Wir sind unabhängig und nur an den Stiftungszweck gebunden: Wissenschaft und Forschung im Bereich Hydrogeologie zu fördern", erläutert Klostermann. "Unsere Forschungs­ergebnisse sollen dazu beitragen, nachhaltige ökonomische und ökologische Lösungen für Mensch und Natur zu entwickeln. Denn wir forschen für die Praxis", ergänzt der ehemalige Direktor des Geologischen Dienstes in Nordrhein-Westfalen.

 

Prozessorientierte Vorgehensweise im Dialog

"Unsere Stiftung führt Forschungsprojekte selbst aus, vergibt aber auch Fördergelder für definierte Projekte über Ausschreibungen an Dritte", hebt Professor Christian Melchers, stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums, hervor. Bislang hat das Kuratorium Oberthemen identifiziert, die im nächsten Schritt in konkrete Forschungsvorhaben umgesetzt werden sollen. "Daher sind wir daran interessiert, Impulse aus Fachkreisen und der interessierten Öffentlichkeit zu bekommen. Wir wollen daher dialogorientiert unsere bisherigen Arbeitsschwerpunkte in einer Veranstaltung noch in diesem Jahr fachlich diskutieren", so der Professor von der Technischen Hochschule Georg Agricola in Bochum. Alle Forschungsarbeiten müssen sich dabei an die "Empfehlungen guter wissenschaftlicher Praxis" der Deutschen Forschungsgemeinschaft halten.

 

Unabhängigkeit der Stiftung ist garantiert

Um zu forschen, neue Erkenntnisse zu gewinnen und zu veröffentlichen, benötigt die Stiftung finanzielle Mittel. Die RAG stiftete dazu fünf Millionen Euro. "Die RAG kann allerdings keinen Einfluss auf die Stiftung nehmen und ist nicht in ihre Arbeit und Organisation eingebunden", weist Rainer Lüdtke, Leiter Wissenschaftsstiftungen beim Stifterverband, auf die Unabhängigkeit der Stiftung hin. Lüdtke weiter: "Die Stiftung 'Forum Bergbau und Wasser' ist gemeinnützig und eine Treuhandstiftung des Stifterverbands. Damit stehen wir rechtlich in der Pflicht, das Vermögen ordnungsgemäß zu verwalten. Wir handeln gemäß den Grundsätzen guter Stiftungspraxis und lassen uns darüber hinaus von erfahrenen Wirtschaftsprüfern überprüfen."

 

RAG will Vorschläge umsetzen

"Die Unabhängigkeit der Stiftung ist für uns bedeutend und war entscheidend dafür, das Geld ohne jegliche fachlichen Vorgaben zu stiften", erläutert Joachim Löchte, Leiter Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz bei der RAG. "Das in der Stiftung versammelte wissenschaftliche Know-how garantiert autarke Forschungen und kompetente Arbeit. Und mit ihrem strikt prozess- und dialogorientierten Ansatz wird sie ganz sicher Optimierungsbedarf für Grubenwasserkonzepte herausfiltern", so der RAG-Vertreter. Doch die Forschung soll nicht um ihrer selbst willen geschehen. Dazu Löchte: "Wir haben uns dazu verpflichtet, Vorschläge des Expertenkreises zu berücksichtigen und auch in die Praxis umzusetzen."

 

Über die Stiftung Forum Bergbau und Wasser

Zweck der Stiftung Forum Bergbau und Wasser ist es, Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Hydrogeologie zu fördern. Besonders berücksichtigt werden sollen dabei die Chancen und Risiken eines Grubenwasseranstiegs nach Einstellung des Steinkohlenbergbaus sowie deren ökologische und ökonomische Konsequenzen. Entscheidungsgremium der Stiftung ist ein Kuratorium mit sechs anerkannten wissenschaftlichen Experten auf dem Gebiet der Hydrogeologie sowie einem Vertreter des Stifterverbands: Prof. Dr. Josef Klostermann, Prof. Dr. Christian Melchers (Technische Hochschule Georg Agricola, Bochum), Prof. Dr. Sylke Hilberg (Universität Salzburg), Prof. Dr. Maria-Theresia Schafmeister (Universität Greifswald), Prof. Dr. Georg H.E. Wieber (Universität Mainz), Prof. Dr. Christian Wolkersdorfer (Tshwane Universität of Technology, Südafrika) und Rainer Lüdtke (Stifterverband).

Pressekontakt

Lara Vanessa Straatmann (Foto: Marc Dahlhoff)

Lara Vanessa Straatmann

ist Stiftungsmanagerin im Team "Wissenschaft und Umwelt" im Deutschen Stiftungszentrum.

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