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Wissensraum Irreversibler Moment

23.06.2016

In Zusammenarbeit u.a. mit der vom Deutschen Stiftungszentrum betreuten WILLMS NEUHAUS STIFTUNG – Zufall und Gestaltung zeigt die Schering Stiftung die Ausstellung von Jenny Brockmann, die zudem von einem umfangreichen Rahmenprogramm flankiert wird.

Ausstellung im Projektraum der Schering Stiftung,
Unter den Linden 32–34, 10117 Berlin.

Zu sehen noch bis zum 24. Juli 2016
Donnerstag bis Montag 13:00 bis 19:00 Uhr
Eintritt frei

"Der irreversible Moment ist der Zeitpunkt in einem Prozess, nach dem nichts mehr so ist wie zuvor." Mit diesen Worten beschreibt die Berliner Künstlerin Jenny Brockmann einen schwer fassbaren Augenblick, dem ihre Ausstellung "Wissensraum Irreversibler Moment" im Projektraum der Schering Stiftung gewidmet ist.

Die von Nora Mayr kuratierte Ausstellung prä­sentiert erstmals Jenny Brockmanns mehrjährige künstlerische Forschungsarbeit, die aus der Zusammenarbeit mit interdisziplinären Experten aus den Bereichen Chemie, Physik, Tanz und Musik hervorgegangen ist. Ausgangspunkt ihrer Forschung ist die Suche nach der Ursache für grundlegende Veränderungen von Strukturen, Räumen, politischen und persönlichen Situationen sowie der gesellschaftspolitischen Bedeutung des "irreversiblen Moments".

Jenny Brockmann: Sitz #12 mit der Forschungsgruppe "Irreversibler Moment" (Foto: Sebastian Mayer)
Foto: Sebastian Mayer
Jenny Brockmann: Sitz #12 mit der Forschungsgruppe "Irreversibler Moment"

Der "Wissensraum Irreversibler Moment" wird dabei nicht nur Ort der Dokumentation bisheriger Untersuchungsergebnisse sein, sondern dient während der Laufzeit auch als offenes Labor, in dem Besucher am Forschungsprozess bei öffentlichen Vorträgen oder in interdisziplinären Workshops partizipieren können. Jenny Brockmann gestaltet hierfür Objekte, Architekturelemente und Informationsträger, die Funktionen für das Labor ausüben sowie Diskussionsräume für das Publikum öffnen.

Jenny Brockmann schafft Werke, die von einer diskursiven Ästhetik geprägt sind. Neben autonomen Objekten sind Brockmanns Arbeiten immer auch Lehrbeispiele und Anschauungsmodelle ihrer künst­lerischen Forschung. In Form von Skulpturen, interaktiven Raumanordnungen oder Gedankenskizzen forscht die Künstlerin seit Jahren zu dynamischen, räumlichen und sozialen Prozessen sowie zu Abläufen in der Natur. Brockmanns Arbeiten sind Ausgangspunkt für philosophische Diskurse und Fragestellungen zu menschlichen Verhaltensmustern sowie Gesellschaftsstrukturen.

Rahmenprogramm

Der Zufall und der "Irreversible Moment"

Vortrag von Horst Bredekamp
Arbeitstreffen der WILLMS NEUHAUS STIFTUNG – Zufall und Gestaltung
2. Juli 2016, 16:00 bis 19:00 Uhr, Schering Stiftung

Prof. Dr. Horst Bredekamp, Kunsthistoriker und Sprecher des Exzellenzclusters Bild Wissen Gestaltung der Humboldt-Universität zu Berlin, widmet sich der Frage nach Schnittstellen und Bedeutungen des Zufalls und des "Irreversiblen Moments". Die Veranstaltung findet auf Einladung der WILLMS NEUHAUS STIFTUNG – Zufall und Gestaltung statt, die sich seit 2013 der interdisziplinären Betrachtung des Zufalls widmet.

Anmeldung erforderlich: E-Mail senden

Interpretationen des "Irreversiblen Moments"

Öffentlicher Vortragsabend
5. Juli 2016, 19:00 bis 21:00 Uhr, Schering Stiftung

Moderation: Christina Landbrecht, Exzellenzcluster Bild Wissen Gestaltung der Humboldt-Universität zu Berlin
Vortragende: Kevin Bethke (Institut für Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin), Franka Herwig (Akkordeonistin), Andreas Menzel (Institut für Physik der Humboldt-Universität zu Berlin) und Jeremy Wade (Tänzer, Choreograph)

In Form von Vorträgen, Musikaufführungen und Lecture Performances bieten die am Projekt von Jenny Brockmann beteiligten Forschungspartner Einsichten in ihre individuellen Herangehensweisen und Forschungsergebnisse zum "Irreversiblen Moment".

Anmeldung erforderlich: E-Mail senden

Feldforschung "Irreversibler Moment"

Interdisziplinärer Workshop
Leitung: Viktor Bedö

9. Juli 2016, 14:00 bis 17:00 Uhr, sowie 15. Juli 2016, 16:00 bis 19:00 Uhr, Schering Stiftung

Der Workshop erforscht die alltäglichen Manifestationen von unumkehrbaren Momenten. In Anlehnung an die Ausstellung erarbeiten die Teilnehmer eine Arbeitsdefinition des "Irreversiblen Moments" und werden zu Feldforschern, indem sie solche Momente, wenn sie ihnen in ihrem Alltag widerfahren, festhalten. Der Workshop besteht aus zwei Sessions im Ausstellungsraum und der dazwischenliegenden, individuellen Sammelarbeit als Feldforscher. Die Resultate des Workshops fließen in kommende Recherchearbeiten der Künstlerin ein und werden so Teil der Forschung zum "Irreversiblen Moment".

Der Ausstellungsbesuch während der Zeit des Workshops ist möglich; die Besucher können so als stille Beobachter am Forschungsprozess teilhaben.

Fünf Personen können am Workshop (beide Termine obligatorisch) teilnehmen. Anmeldung erforderlich: E-Mail senden

Laborberichte und Versuchsanordnungen zum "Irreversiblen Moment"

Zweitägiger Kinderworkshop
Leitung: Markus Georg

7./8. Juli 2016, 9:00 bis 13:00 Uhr, Schering Stiftung

Mit Schülern und Schülerinnen des Humboldt-Gymnasiums Berlin-Tegel
Geschlossene Veranstaltung, Anmeldung nicht möglich

In Zusammenarbeit mit dem Humboldt-Gymnasium Berlin-Tegel erarbeitet Kunstvermittler Markus Georg mit Schülern und Schülerinnen eigene Versuchsanordnungen rund um den "Irreversiblen Moment". Sie untersuchen und erforschen zum einen, wie der "Irreversible Moment" visuell festgehalten werden könnte und entwickeln eigene Versuchsanordnungen, um unumkehrbaren Momenten in Untersuchungen näher zu kommen. Alle Annäherungen an diese besonderen Augenblicke werden in Form von Fotos, Texten oder Illustrationen dokumentiert und in einem eigenen Forschungsbuch der Kinder zusammengefasst.

Pressekontakt

Anke Meis (Foto: Sven Lorenz)

Anke Meis

ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.

T 0201 8401-204

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