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Forschung für krebskranke Kinder

18.03.2016

Die Erforschung der Grundlagen von Ewing-Sarkomen soll die Therapiemöglichkeiten und die Heilungschancen verbessern. Sie wird von der Daimler und Benz Stiftung sowie der Reinhard Frank-Stiftung gefördert.

Ewing-Sarkome sind bösartige Tumoren. Dabei handelt es sich um den zweithäufigsten Knochenkrebs bei Kindern und Jugendlichen. Die Erforschung der genetischen, zellulären und molekularen Grundlagen dieser Erkrankung soll die Therapiemöglichkeiten und die Heilungschancen verbessern.

Kinder und Jugendliche mit Ewing-Sarkomen werden häufig mit einer Poly-Chemotherapie behandelt. Aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit führte sie in den vergangenen Jahrzehnten zu einer sukzessiven Verbesserung der Überlebensraten. Wird die Diagnose dieses Krebses jedoch erst zu einem Zeitpunkt gestellt, wenn bereits Metastasen vorhanden sind, sind die Überlebenschancen trotz intensiver Behandlung noch immer gering. 
Hinzu kommt, dass die chemotherapeutisch behandelten Patienten anschließend mit gravierenden Nebenwirkungen zu kämpfen haben. 

"Wir forschen an schonenderen Therapieoptionen für Kinder mit Ewing-Sarkomen und wollen ihre Heilungsaussichten verbessern", erklärt der Mediziner Dr. Thomas Grünewald vom Pathologischen Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München. "Dafür analysieren wir Tumorzellen und entwickeln in enger Zusammenarbeit mit Prof. Horacio Bach von der University of British Columbia in Vancouver synthetische Antikörper, die direkt am Ort des Tumors wirken sollen." Die Forschung wird von der Daimler und Benz Stiftung sowie der Reinhard Frank-Stiftung gefördert. 

Grünewald untersucht, wie die Tumoren entstehen, wie sie zusammengesetzt sind und weshalb sie gegen bestimmte Arzneimittel resistent sind. Es ist ein komplexes Zusammenspiel zwischen erworbenen somatischen Mutationen in den Tumorzellen, angeborenen genetischen Variationen und embryonalen Signalwegen. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse sollen Medikamente entwickelt werden, die sich zielgerichtet in den bösartigen Zellen anreichern und sie zerstören. 

Die Forschungsschwerpunkte liegen dabei auf der Zielstruktur, also dem exakten Angriffspunkt im Tumor, und dem Vehikel, das die hochwirksamen Chemotherapeutika direkt an den Zielort bringen soll. Das Vehikel wird derzeit von den Spezialisten der University of British Columbia hergestellt. Grünewald hofft, dass diese sogenannten "antibody-drug-conjugates" künftig zur Behandlung von am Ewing-Sarkom erkrankten Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden können: Die Medikamente sollen gesundes Körpergewebe weitgehend verschonen, die Therapie insgesamt verträglicher machen und neue Heilungsperspektiven bieten.

Die Antikörper sind grün markiert und bringen ausschließlich die bösartigen Zellen des Ewing-Sarkoms zum Leuchten. (Foto: Prof. Horacio Bach/Antibody Engineering Facility, University of British Columbia)
Foto: Prof. Horacio Bach/Antibody Engineering Facility, University of British Columbia
Die Antikörper sind grün markiert und bringen ausschließlich die bösartigen Zellen des Ewing-Sarkoms zum Leuchten. Ziel ist es, den Farbstoff durch ein Chemotherapeutikum zu ersetzen, sodass der Tumor zerstört und gesundes Gewebe verschont wird.

Stipendienprogramm für Postdoktoranden

Die Daimler und Benz Stiftung vergibt jährlich zwölf Stipendien von jeweils 40.000 Euro für die Dauer von zwei Jahren. Postdoktoranden, Juniorprofessoren oder Leiter junger Forschungsgruppen können die Mittel frei verwenden – etwa zur Finanzierung wissenschaftlicher Hilfskräfte oder technischer Ausrüstung, für Forschungsreisen oder zur Teilnahme an Tagungen. 

Pressekontakt

Anke Meis (Foto: Sven Lorenz)

Anke Meis

ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.

T 0201 8401-204

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Dr. Johannes Schnurr

ist Pressesprecher bei der Daimler und Benz Stiftung.

T 06203 1092-0
F 06203 1092-5

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