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Sprache und Talentförderung als Mittel der Integration

06.04.2016

Der deutsch-türkische Schriftsteller Zafer Senocak und das Projekt "Neuköllner Talente" der Bürgerstiftung Neukölln sind die diesjährigen
Preisträger der Helga und Edzard Reuter-Stiftung. Die mit insgesamt 30.000 Euro dotierten Ehrungen werden am 24. April 2014 in Berlin überreicht.

Die Helga und Edzard Reuter-Stiftung würdigt bereits seit 1995 Menschen und Projekte, die sich auf herausragende Weise um die Völkerverständigung und das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher ethnischer, kultureller oder religiöser Herkunft verdient gemacht haben. Edzard Reuter war als langjähriger Daimler-Benz-Vorstandsvorsitzender erfolgreich. Der Ehrenbürger Berlins und seine Frau haben im Kuratorium ihrer gemeinnützigen Stiftung namhafte Personen des öffentlichen Lebens versammelt, die sich alljährlich mit einer Vielzahl von Personen und Projekten befassen, um neue Preisträger zu küren.

Der diesjährige Preisträger Zafer Senocak befasst sich immer wieder mit der Frage nach der (nationalen) Identität der Menschen. In der Türkei geboren und in Deutschland aufgewachsen kennt er viele Facetten dieser Frage aus eigenem Erleben und der Beobachtung seiner Landsleute – hier wie dort. In seinen in sieben Sprachen übersetzen Büchern befasst sich Senocak immer wieder mit den Einflüssen von Tradition bis Moderne, die Menschen beeinflussen. Sprache sei dabei ein wesentlicher Faktor zur Identitätsfindung. Wer sie auch emotional erfasse, könne sich besser verständigen, so Zafer Senocak. Dabei sei es bedeutsam, sich auch das Sprachgefühl zu erschließen, um sich der Umgangssprache bedienen zu können, sich einander emotional besser zu verstehen und sich begegnen zu können.

Neben der Sprachentwicklung gibt es gerade bei Kindern weitere Talente, die einer gezielten Förderung bedürfen, damit Integration funktioniert. Diese Auffassung vertritt die Bürgerstiftung Neukölln, die für ihr Projekt "Neuköllner Talente" ebenfalls einen Stiftungspreis erhält. In dem Berliner Stadtteil mit einem hohem Anteil von Kindern multi-ethnischer Herkunft hat die Stiftung seit 2008 bereits mehr als 180 ehrenamtliche Talentpaten und -patinnen vermittelt. Sie entdecken, fördern und unterstützen die Talente von Grundschülern, erschließen ihnen aber auch neue Erlebniswelten, zum Beispiel durch den gemeinsamen Besuch von Museen, Sport- und anderen Freizeitveranstaltungen. Dadurch konnte nicht nur die individuelle Entwicklung vieler Kinder gefördert werden, auch die Patinnen berichten von einer Bereicherung ihres Lebens.

Die Preisträger der Helga und Edzard Reuter-Stiftung werden in einer Festveranstaltung geehrt. Die Festrede hält Bernd Ulrich, stellvertretender Chefredakteur und Leiter des Politik-Ressorts der Wochenzeitung "Die Zeit". Laudatoren sind die Vorsitzende des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin und ehemalige Ausländerbeauftragte des Berliner Senats, Professor Barbara John, und der Leiter der Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung, Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan, Mitglied im Kuratorium der Helga und Edzard Reuter-Stiftung.

Über die Stiftung

Mit dem Ziel der Völkerverständigung fördert und unterstützt die gemeinnützige Helga und Edzard Reuter-Stiftung praktische Arbeit und wissenschaftliche Forschung für das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft. Die Stiftung wurde 1995 als treuhänderische Stiftung in der Verwaltung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft errichtet.

Pressekontakt

Anke Meis (Foto: Sven Lorenz)

Anke Meis

ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.

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